Liebe LeserInnen!
„Sie war schon immer da, seit Menschen Gedenken“ (Viola Zetzsche) – unsere Mutter Erde, die Pachamama, All-Göttin des Lebens und aller Zeiten. Ihr ist dieses Heft gewidmet. Denn jetzt ist die Zeit, sich eindeutig und klar auf die Seite von Mutter Erde zu stellen. Der Göttinnen-Kongress in Hambach – und besonders der Vortrag von Claudia von Werlhof – hat uns die Alternative schonungslos klar vor Augen geführt: „Pachamama o muerte“ – Mutter Erde oder Tod (Evo Morales). Aus diesem Anlass haben wir unser Thema für diese Ausgabe geändert.
Wir wissen es schon lange, aber jetzt kann es keine Verdrängungen und Kompromisse, mehr geben. Gefangen im System der herrschenden Geldwirtschaft sind wir gezeichnet von der Krankheit der „Patri-archose“, die den Körper, den Geist und die Seele desorganisiert (Dagmar Margotsdotter-Fricke). Darum hören wir das „Machtwort der Großmütter“ und suchen den Rat und das Beispiel der indigenen Völker. Jetzt ist die Zeit, das eigene Tun und Sein nur noch von einem einzigen Maßstab bestimmen zu lassen: Mutter Erde zu dienen. „Ich bin eure Lebensquelle, ihr habt keine andere“ (KaraMa Beran).
Trauer erfüllt uns, wenn wir uns bewusst machen, in welchem Ausmaß auf unserer Erde Leben vernichtet wird. Wie lange noch erleben wir – erleben unsere Enkel und Urenkel noch „das Raunen der Wälder, das Murmeln der Bäche, das Flimmern des Lichts, den schwarzen Panther der Nacht…“ (Claudia von Werlhof). Die Schönheit und Vielfalt des Lebens stirbt jeden Tag. Luft und Wasser, Menschen, Tiere, Pflanzen werden vergiftet, verstrahlt, vernichtet, verhökert, dem Moloch Profit geopfert. Ja, der Planet Erde selbst wird zur Waffe im patriarchalen Wahn technischer Machbarkeit von Naturkatastrophen – Dürre, Überschwemmungen, Tornados… – Mutter Erde wird gequält und verhöhnt. Ihr und ihren Lebewesen wird Gewalt angetan durch immer gefährlichere Techniken der Zerstörung. „Dagegen stehen wir auf!“ Darum haben wir in Hambach die „Planetare Bewegung für Mutter Erde“ gegründet.
Die Göttin ist „erfüllt von der Wut, dem Zorn und der Rage einer Mutterbärin“ (Kaarina Kailo). Schluss mit Hunger und Flutkatastrophen unvorstellbaren Ausmaßes! Schluss mit der weltweiten Technologie der Zerstörung und der Mentalität von Zuschauern. Sie braucht uns nicht, aber sie verteidigt ihre Kinder. Sie stellt die Balance wieder her. Sie steht auf der Seite des Lebens. Immer. Wir sind ihre Kinder. Wir sind die Geschwister von anderen Lebewesen, mit ihnen verbunden. Weil das so ist, will sie, dass wir neue Wege gehen: weg vom Hunger hin zur Fülle, weg von der Angst hin zum Vertrauen. Sie nährt und schützt uns. Sie gibt und schenkt die Fülle des Lebens. – Darum wenden wir uns ab vom „System des egoistischen Eigennutzes“ (Veronika Bennholdt-Thomsen) hin zu einer Kultur des Gebens und Teilens. Wir wehren uns gegen Privatisierung und Profitisierung von Erde, Wasser und Luft, gegen die Verseuchung unserer Lebenselemente mit Kohlendioxyd und Atom, gegen Probebohrungen und Ölbohrungen aller Art, „weg vom Wachstum hin zum Bewahren“, weg von der Kultur der Geldwirtschaft hin zu einer Kultur der mütterlichen Fürsorge, einer „matriarchalen Spiritualität und Politik“ (Heide Göttner-Abendroth).
Sich auf die Seite von Mutter Erde zu stellen, heißt die Richtung zu ändern: „Jetzt geht es um den Mut zur inneren Größe und um die Bereitschaft, Strukturen aufzulösen…“ In diesem Sinne, liebe LeserInnen, lasst uns die „Herausforderung eines kosmischen Perspektivwechsels“ (Ziriah Voigt) annehmen und die Erde feiern: Bei der Herbst-Tagundnachtgleiche geht es „weniger um einen Wechsel in die Stille, sondern um einen radikalen Wechsel der Lebensperspektive...Und dazu wird als Basis (wie bei den Pflanzen, Red.) die Mutterkraft der Erde benötigt...Der Herbst ist das Fest der Erde. Trau dich in ihre tieferen Welten...“ Sie hält, trägt und stärkt uns „für den mutigen Wandel“.
Krista Köpp
Inhaltsverzeichnis
4 | Erd-Traum KaraMa Beran |
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6 | Pachamama – Göttliche Mutter Erde Viola Zetzsche |
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10 | Ausrufung der Planetaren Bewegung für Mutter Erde Claudia von Werlhof |
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18 | 1. Infobrief Planetare Bewegung für Mutter Erde | |
21 | Die wutentbrannte Göttin des Lebens, des Todes und alles Seienden Kaarina Kailo |
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25 | Ernährungssicherheit in Zeiten des Klimawandels Manifest der Kommission Zukunft der Lebensmittel und der Landwirtschaft | |
28 | Wasser ist Leben ist Menschenrecht Kerstin Pilop |
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30 | Kritik der Tauschökonomie und des Geldes Veronika Bennholdt-Thomsen |
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32 | Matriarchale Spiritualität und Politik Heide Göttner-Abendroth (Serie Teil 2) |
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38 | Internationaler Goddess Kongress 2010 Eindrücke – Gedanken – Berichte |
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42 | Eine Frucht des Göttinnenkongresses Eva-Gesine Wegener |
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44 | Der Rat und das Machtwort der Großmütter | |
48 | Liebe – Die Balance der Großen Mutter Dagmar Margotsdotter-Fricke |
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52 | Von Echnaton zu Mose Christa Mulack (Serie, Teil 4) |
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56 | GODEWEG Die Kraftwege auf Gaia, unserer Mutter Erde Sirilya Dorothee von Gagern |
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60 | Herbstritual – ein kosmischer Perspektivwechsel Ziriah Voigt |
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64 | Die Kräuterfee Marita Akaja Zadre Marie-Luise Stiawa |
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66 | Buchbesprechnungen | |
68 | G.l.a.n.z.s.t.ü.c.k.e | |
71 | Resonanzen | |
73 | Gode-Netzwerk | |
74 | Matri-Netz | |
76 | Impressum |