Liebe Leserinnen!
„Neugeburt aus der Nacht“. – Diese tiefste Erkenntnis erfüllt uns in diesen Tagen mit stiller Ehrfurcht. In der dunklen Zeit vor der Wintersonnenwende wird uns die Nacht zur schützenden Höhle, die uns von allen Seiten umgibt. „Es ist ein Zustand vor aller Zeit, es ist ein Gefühl, als ob ich die Welt vor ihrer Entstehung kennenlernen würde. Tag und Nacht, Anfang und Ende, Weg und Ziel verschwinden in dieser riesigen Schwärze, die offensichtlich alles enthält“ (Ziriah Voigt“). Uns wird bewusst, dass sie die Mutter ist. Sie, die Himmelskönigin Nut, wölbt ihren Sternenkörper schützend über die Erde (Kerstin Pilop) und bringt in der dunkelsten Nacht die Sonne zur Welt. Zur Wintersonnenwende feiern wir die Mutter aller Gestirne, die Große Göttin, die alle Wesen hervorbringt und wieder in sich zurück nimmt. Auch die Erde ist ihr Kind, auch wir sind im Kosmos beheimatet, denn Himmel und Erde sind ein All-Ganzes. Jetzt können wir „erkennen, dass alle Motive und Symbole der Urvölker auf den Sternenhimmel und den kosmischen Kreislauf in der Natur bezogen waren“. Welch eine Entdeckung! Das matriarchale Weltbild steht von jeher in den Sternen geschrieben! Zur Wintersonnenwende feiern wir in diesem Jahr die Neugeburt eines matriarchalen kosmischen Weltbildes. Wir feiern die „Neugeburt einer weiblichen Wissenschaft“ (Christa Mulack). Und auch wir selbst haben jeden Morgen neu die Chance und Aufgabe, uns selbst als matriarchale Frauen zur Welt zu bringen (vgl. „Neugeboren“ und das Projekt Tara von Liz Fränznick). Auch wir (die Redaktion) feiern eine Neugeburt. Mit dem vorliegenden Heft verabschieden wir uns von unserem Zeitungskonzept der vier Ausgaben im Jahr und feiern die Drei (Ingrid Maria Bertram), die der dreigestaltigen Göttin in ihren Farben, ihren Wandlungen und ihrer kosmischen Ganzheit und Fülle entspricht- so, wie das Ma-Tria in unseren Zeitungsnamen.
Unser Heft zur Wintersonnenwende ist den Hebammen dieser Welt gewidmet, die dabei Geburtshilfe leisten, dass das alte Wissen wieder ins Licht geholt wird (s. Interview KaraMa Beran), sei es ideell, sprirituell oder bei den Menschenkindern. „Die Hebammen in aller Welt bewegen sich“, denn wieder einmal soll weibliche Kompetenz eingeschränkt und verdrängt werden (Deutscher Hebammenverband).
„Wir können es uns nicht gefallen lassen, dass die selbst ernannten Herren der Welt diese zerstören und uns gleich mit... Wir müssen diesen Krieg gegen die Erde beenden“(Vandana Shiva). Gemeint ist das „Geoengineering“, auf das Rosalie Bertell mit ihrem Buch aufmerksam macht: „Das Geoengineering wird definiert als weltweite, umwelttechnische Beeinflussung unserer Atmosphäre; das heißt also, die Manipulation unseres Wetters, unserer Meere und damit unseres Heimatplaneten selbst“ (vgl. Claudia von Werlhof, 4. Infobrief der „Planetaren Bewegung für Mutter Erde“). Es tut unserer Seele gut, wenn Adrian Weiler den Männern nahelegt, die Lebensaufgaben anzugreifen statt unsere Erde. Und auch aus Bolivien erreicht uns ein Brief von Veronika Bennholdt-Thomsen, der uns Mut machend und wegweisend sein könnte: “Gut leben” (Buen Vivir) und der Respekt vor Mutter Erde (Pachamama) als politisches Programm gegen den Wachstumswahnsinn und die zerstörenden Globalisierungstechniken.
Die Sterne am Firmament weisen uns den Weg ins Mutterland (GODEWEG). Wir ehren den “Hollerbaum” als Verbindung zwischen Ober- und Unterwelt (Marita Akaja Zadre) und bewundern die Schneerose, die Zauberblume, in ihrer Winterpracht.
“Wir bringen das Licht der Hoffnung zu dir… ” - das Ritual von St.Gallen (Cécile Keller und heide Göttner-Abendroth) ist Mutter Erde gewidmet. So soll es sein.
Weihnachten feiern wir die Geburt eines Kindes. Mutter und Kind stehen im Mittelpunkt der Welt (Christa Mulack). Das Weihnachtsbild auch hier auf der Erde vermittelt uns ein matriarchales Weltbild: Die Geburt in der Heiligen Nacht möge uns alle tief im Herzen bewegen, dass wir SIE erkennen und mit ihr den Weg ins Leben.
Krista Köpp
Inhaltsverzeichnis
6 Neugeboren aus der Nacht Kerstin Pilop
12 Zur Welt gebracht Astrid Wehmeyer
14 Vom Geborenwerden Gudrun Nositschka
20 Matriculum 5, Die Neugeburt einer
weiblichen Wissenschaft Christa Mulack
30 Verborgenes Ins Licht Holen – Altes Wissen Neu Ins Leben Rufen
Interview mit Hebamme Erika Goyert, KaraMa Beran
33 Hebammen in aller Welt bewegen sich
Forderungen des Deutschen Hebammenverbandes
34 Neugeboren Frauen berichten von ihrem Neugeborensein
Marlies Kruse, Doreen Doristochter, Gabriele Bail, Eva Nara, Stephanie Gogolin
39 Krippenbild mit Mutter Christa Mulack
40 Die Lebensaufgaben angreifen Adrian Weiler
48 Planetare Bewegung für Mutter Erde (PBME)
4. Info-Brief
49 Gut leben! Brief aus Bolivien und Ecuador (I)
Veronika Bennholdt-Thomsen
52 TARA – Ahninnen Wald – ein Aufruf
Liz Fränznick
54 Wir bringen das Licht der Hoffnung zu dir...
Spirituelle Widmung für Mutter Erde
Cécile Keller und Heide Göttner-Abendroth
56 Wintersonnenwende –Geburt in die Dunkelheit
Ziriah Voigt
58 Die Kräuterfee
Marita Akaja Zadra
60 GODEWEG
Muttersterne in den Weihenächten
Kerstin Pilop
63 Ma-Tria-Val – Unser neues Zeitungskonzept
„Brief an eine Freundin“
Ingrid Maria Bertram
66 Buchbesprechung
Filmbesprechung
69 G.l.a.n.z.s.t.ü.c.k.e
72 Resonanzen
76 In eigener Sache
77 Matri-Netz
80 Impressum